Segelfreunde Marktoberdorf
Segel, wo das Allgäu am Schönsten ist.

Der größte Stausee Deutschlands - der Forggensee

Luftbild Forggensee Luftbild Forggensee, Blickrichtung Süden (Bild WWA KE)

Zufluss: Lech (Der Lech durchfließt den Forggensee auf seiner gesamten Länge.) sowie Füssener- und Mühlberger-Ache

Abfluss: Lech (später: Zufluss in die Donau bei Rain am Lech, Nähe Donauwörth)

Maximale Ausmaße des Sees: 12 km Länge und 3 km Breite

Maximale Tiefe: 35,3 m (Schlauch)

Oberfläche: 1.529 ha und damit der 5. größte See Bayerns (!)

Temperatur: 20-24 °C im August, im Juni und Oktober auch nur 13-15 °C - das Tragen von Rettungswesten kann dann das Leben verlängern ;-) Der Lech ist ein Gebirgsfluss. Gerade aufgrund seiner kalten Strömungen ist der Forggensee für Schwimmer - auch im Sommer - mit Vorsicht zu genießen. Auskühlung und Krämpfe haben schon manchen an den Rand seiner Kräfte gebracht.

Der Forggensee dient vorrangig der Energieerzeugung (Kopfspeicher der 24 größeren Lechstaustufen), dem Hochwasserschutz und natürlich dem Tourismus. Gerade in Bezug auf den Hochwasserschutz ist immer auf Schwankungen im Seespiegel zu achten. Entsprechend ist aus Gründen des Hochwasserschutzes die Saison auf dem Forggensee für genehmigungspflichtige Boote vom 01.06. bis zum 15.10. beschränkt.

Gebaut wurde der Stausee in den Jahren 1951-1954. 

Mit seinen fast 16 Quadratkilometer Fläche ist der Forggensee der größte künstlich angelegte Stausee Deutschlands. Zwei Drittel seines Gebietes liegen im Bereich der Gemeinde Schwangau, andere Anliegergemeinden sind Rieden, Roßhaupten, Halblech sowie die Stadt Füssen. Diese betreibt die Forggensee-Schifffahrt mit den Fährschiffen "Füssen" und "Allgäu".


Der Lech - neben der Wertach der zentrale Fluss im Ostallgäu

Der Lech ist wahrlich ein mystischer Fluss. Es existieren Inschriften aus den Jahren 8/7 vor Christi (!), die auf keltische Stämme der "Likatier (Licates)" hinweisen. Die Römer kannten ihn unter "Licus" und neben Begriffen wie "Lecha" und "Lech" hat sich "Licus" bis 1000 n. Chr. gehalten.

In Summe ist der Lech ca. 256 km lang. Der Lech entspringt im Vorarlberg aus zwei Quellbächen (Formarinbach nahe dem Formarinsee und und Spullerbach, der aus dem Spullersee abfließt). Sie vereinigen sich nahe dem Unteren Älple zwischen dem Formarinsee und Zug. Der Lech fließt zunächst in nordöstlicher Richtung zwischen den Allgäuer Alpen und den Lechtaler Alpen durch Tirol (Österreich).

Kurz vor der Grenze zu Bayern vereinigt sich der Lech mit der Vils. Gleich dahinter bildet der Fluss an einem etwa 12 m hohen gestuften Wehr den Lechfall mit dem Magnustritt. Dahinter durchfließt er Füssen und den Forggensee, den größten der vom Lech durchflossenen 24 Stauseen. Im weiteren Verlauf nach Norden passiert der Lech Prem, Lechbruck und das Gemeindegebiet Steingaden. Dahinter verläuft er durch die Litzauer Schleife, bei der er noch naturbelassen ist. Danach wird der Lech von der Lechtalbrücke Schongau, der längsten Brücke an seinem Lauf, überquert. Bei Hohenfurch verlief der Rand des früheren mächtigen Lech-Gletschers. Nach seinem Weg durch Landsberg durchfließt er das Trinkwasser-und Naturschutzgebiet Augsburger Stadtwald. Schließlich trifft er auf das besiedelte Gebiet der mehr als 2.000 Jahre alten Stadt Augsburg. Dort wird am Hochablass ein Teil des Lechwassers in das Augsburger Kanalsystem und die Olympia-Kanustrecke von 1972 (Link zum Eiskanal) abgeleitet.

Am nördlichen Ende von Augsburg nimmt der Lech das Wasser der Wertach auf (Wolfzahnau). Ab diesem Punkt ist der Flusslauf stark begradigt und eingedeicht  worden. Es folgt die Brücke der Bundesautobahn A8 und das Stauwehr von Gersthofen Gegenüber von Marxheim, etwa 12 km donauabwärts von Donauwörth, mündet der Lech in die Donau. Das zu Marxheim gehörende Dorf „Lechsend“ liegt wegen Veränderungen im Mündungsbereich heute nicht mehr genau der Mündung gegenüber. 

Der Lech entwässert die Lechtaler Alpen und Teile der bayerischen Alpen zur Donau hin und letztendlich zum Schwarzen Meer. Flößer aus Lechbruck und anderen Orten verbrachten Ihre Flöße mit den Holzladungen bis nach Wien oder Budapest - um dann natürlich ohne Geld heimzukehren.

Zu Zeiten von Hochwässern ist die Farbe des Wassers von Lech und Forggensee braun, bedingt durch Schlammabtragungen, Baumreste und Grasböschungen. Gerade im Frühjahr ist der See grünblau, was an der Klarheit des Wassers aus den Alpen und den Mineralien im Wasser stammt. Im Hochsommer sind stellenwiese rotbraune Bereiche zu erkennen, die von dem Algenbefall (Rot- und Grünalgen) herrühren. Dies hat natürlich nichts mit den Einleitungen der überdüngenden Landwirtschaft oder der Kläranlage zu tun...

Gleichwohl Ort einiger geschichtlicher Ereignisse (u.a. Die Schlacht auf dem Lechfeld 955 n.Chr.) ist der Lech weiterhin noch eine Sprachgrenze zwischen Schwaben und Altbayern. Die Ortschaften östlich enden oft auf "-ing" (Kissing, Mering, Egling ...) und die Ortschaften westlich enden auf "-ingen", wie Bobingen, Hiltenfingen, Lamerdingen, ... Auch in der sprachlichen Härte und im Bezug zum Allgäuer Dialekt hört man noch heute die Unterschiede.


Quellenangaben/ Literaturhinweise:

Website des Wasserwirtschaftsamtes Kempten (WWA): www.wwa-ke.bayern.de

Einige Textpassage wurden mit freundlicher Genehmigung des WWA Kempten übernommen. Danke.

Grieser/Nasemann/Peresson, Der Forggensee, Tourist Information Schwangau